Segeln im Sommer auf dem Dodekanes kann eine ganz schöne Herausforderung für manchen gestandenen Skipper und Crew darstellen. Starkwinde sind vorherrschend und es muss mit einer permanenten Windstärke von 6bf tagsüber gerechnet werden.
Was beim Segeln draussen noch handhabbar erscheint, einzig die kurzen steilen Wellen und die damit verbundene erhöhte Anfälligkeit zur Seekrankheit sind zu beachten. Das Problem ist aber meistens das Anlegen und Festmachen über Nacht. Schliesslich gibt es im Dodekanes nur wenige tolle Marinas und man muss häufig damit rechnen, in einer Bucht römisch-katholisch zu ankern. Bei starkem Seitenwind ist das dann so eine Sache. Die Platzverhältnisse in den eher improvisierten Hafenanlagen sind zudem so eng, dass auch beim regulären Einparkieren Skipper und Crew gefordert sind.
Wer schlau ist, wartet bis spät abends der Wind nachlässt und trifft erst spät am Übernachtungsort ein. Allerdings sind dann die vorhandenen guten Plätze auch schon belegt und man muss wiederum mit schwierigen Anlegemanövern rechnen.
Vor Ort war dann alles anders und es hat nie über 4bf gewindet. Das scheint mir jedoch eher die Ausnahme zu sein und das Einparken war meist trotzdem schwierig. Mühsam ist für mich auch die „griechische“ Qualität bei den Yachten selbst und den Vercharterern. So wurde mir bei der Bootsübernahme bei meinen Hinweisen auf sicherheitsrelevante Mängel die Frage gestellt, ob ich die Yacht kaufen oder chartern wolle. Ein solches Verhalten finde nicht korrekt, schliesslich trägt man als Skipper die volle Verantwortung, wenn man mit der Yacht unterwegs ist, ob man sie jetzt gekauft oder „nur“ gechartert hat, spielt überhaupt keine Rolle. Der Vercharterer war übrigens „Kavas Yachting“ in Kos.